Notfall bei der Katze: Spezialfälle wie Erbrechen, geblockter Kater & Co.

Im letzten Artikel “Notfall bei der Katze” wurden bereits einige Notfälle und Erste Hilfe Maßnahmen beschrieben. Heute geht es um häufige Spezialfälle, bei denen unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden sollte (vorher anrufen und den Notfall und Tierarztbesuch ankündigen!).

In einem anderen Artikel wurde beschrieben, wie man einen Notfall bei der Katze erkennt, wie Erste Hilfe geleistet werden kann und bei welchem Notfall bzw. bei welchen Symptomen der Tierarzt aufgesucht werden sollte. Nun geht es um Spezialfälle, die häufig bei Katzen auftreten können und die schnelles Handeln erfordern.

1. Erbrechen:

Die Symptome beim Erbrechen sind eindeutig, es kommt zu schwallartigem wiederholtem Erbrechen mit zunehmend körperlicher Schwäche. Die Ursachen dafür können das Verschlucken von Fremdkörpern (wie zB. Geschenkbändern, Haaren, Schnüre, Lametta), das Einstülpen des Darmanteils (Invagination) oder auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) sein. Ein Besuch beim Tierarzt, um der Katze die richtige Behandlung zukommen zu lassen, ist absolut notwendig.

2. “Geblockter Kater”:

Beim “geblockten Kater” kann der Kater kein oder nur wenige Tröpfchen Harn absetzen. Beim Harnabsatz bzw. bei dem Versuch kommt es meist zum übermäßigen Vokalisieren (= ständiges Miauen). Oft urinieren die Kater auch neben die Katzenkiste oder an ganz andere Orte. Außerdem kann es zu Blut im Harn kommen und der man kann ein vermehrtes Putzen am Penis beobachten. Die Ursache für den “geblockten Kater” können Entzündungen sein oder Harnkristalle, Harnsteine oder Schwellungen, die die Harnröhre blockieren. Bemerkt man beim Kater diese Symptome ist schnelles Handeln und ein sofortiger Besuch beim Tierarzt notwendig, es handelt sich um einen absoluten Notfall! Denn ein Harnstau kann lebensbedrohlich sein, da es zu Elektrolytverschiebungen und Nierenschäden kommen kann.

3. Vergiftung:

Die Symptome bei einer Vergiftung sind meist eine Kombination aus neurologischen und Magen-Darm-Symptomen, je nach Gift und Menge. Es kommt zu starkem Speicheln bis hin zum Erbrechen, die Katze zeigt ein sehr gedämpftes oder ein gesteigertes Verhalten, es kann zu einem schwankenden, unsicheren Gang kommen. Oftmals zeigt die Katze auch leichtes Zittern bis hin zu Krämpfen. Besteht der Verdacht einer Vergiftung muss sofort der Tierarzt kontaktiert und aufgesucht werden! Die Ursachen für eine Vergiftung können Ratten- oder Mäusegift, giftige Pflanzen (wie zB. Eibe, Tulpe, Lilien etc.), Schokolade, Zwiebeln, Avocado oder zB. auch Flohpräparate für Hunde (Permethrin) sein.

4. Krampfanfall:

Bei einem Krampfanfall kommt es entweder zu plötzlichen Muskelkrämpfen bei verändertem Bewusstsein oder Zuckungen z.B. am Kopf oder im Gesicht. Erste Hilfe bei Krampfanfällen und Epilepsie sind das Tier erst einmal zu beruhigen, leise sprechen und vorsichtig streicheln, die Umgebung abpolstern und den Raum abdunkeln oder die Augen zu decken. Sollte das Tier nach fünf Minuten nicht aufgehört haben zu krampfen, muss SOFORT der Tierarzt aufgesucht werden.

Bei jedem Katzen-Notfall ist es wichtig, die Symptome genau zu beobachten und Ruhe zu bewahren. Liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen absoluten Notfall handelt, bei dem ein Tierarztbesuch notwendig ist, sollte daran gedacht werden, diesen unbedingt vorher über den Notfall und den Besuch telefonisch zu informieren. So kann der Tierarzt alles bis zum Eintreffen vorbereiten und die Katze schnell und gezielt behandeln.